Heute ist das nächste Treffen zum WKSA 2019 und ich freue mich, meinen doch recht passablen Zwischenstand präsentieren zu können. Mein Modell ist immer noch das Midikleid 120 aus der Burda Style 12/2017.
Zunächst musste ich alle Schnittteile noch einmal neu abpausen, da ich etwas zu optimistisch an die Größenauswahl heranging. Bereits beim letzten Treffen bemerkte ich, dass der Ärmel zu schmal werden würde. Beim Anhalten weiterer Schnittteile stellte ich fest, dass auch diese viel zu knapp waren. Also nahm ich noch mal Maß an mir und bemerkte – upps – zwei Nummern größer. Es bereitet mir immer wieder Schwierigkeiten, dass die Größen in den Schnittmusterheften nie meiner Konfektionsgröße im Laden entsprechen. Es sind IMMER rund zwei Nummern mehr, als im Laden. Bei Burda bin ich inzwischen bei Plus-Size angelangt (Gr. 44).
Zuschnitt
Das Zuschneiden des Stoffes war keine Schwierigkeit. Auch das Fusseln hielt sich in Grenzen. Nur wenn Samt auf Samt lag, rutschte der Stoff, dem ich durch sehr viele Nadeln entgegenwirkte. Einen Reißverschluss hatte ich im Internet bestellt, der stellte sich allerdings als viel zu hell heraus, so dass ich auf schwarz zurückgriff. Die Kordel ist auch schon da. Der Stoffballen hat erheblich an Umfang abgenommen 🙂 Dadurch, das einige Teile auf einfacher Lage zugeschnitten wurden, war der Verbrauch hoch. Die angegebenen 2,75 m waren nicht gelogen.
Die Falten
Im Schnittmuster waren die Endpunkte der Falten und die Knopflochzeichen nur für die Größe 72 (Langgröße 36) eingezeichnet und mussten für größere Größen selbst ermittelt werden. Das war aber nicht so schwierig. Man misst einfach den Abstand der Größenlinien am Rand und zieht die Faltenzeichen in dem gemessenen Abstand nach oben. Ähnlich geht es bei den Knopflöchern. Ein Geodreieck ist da äußerst hilfreich. Im ersten Bild habe ich zur besseren Sichtbarkeit die Faltenlinien der Größe 72 und 88 eingezeichnet. Links davon sieht man die Nahtlinien von Größe 72 bis Größe 88 (der Zacken).
Die Falten maß ich ab und übertrug sie auf den Stoff, in dem ich die gemessenen Eckpunkte mit Nadeln markierte und dann diese mit Kreide verband. Da die Falten wie Abnäher genäht werden, nur dass man mittendrin aufhört (an den Pfeilen), sparte ich mir vorheriges Heften, steckte und steppte sie gleich ab. Das ging erstaunlich gut, zumal man als weiteren Anhaltspunkt die „Zackenspitzen“ hatte, auf der die Falte umgelegt wurde (auf dem letzten Bild habe ich das am Schnittmusterteil verdeutlicht).
Am Ende ergaben die Falten eine schöne Schulterlinie.
Besatz/Beleg und Schulterklappen
Nachdem die Falten abgesteppt waren, wurde die Schulterklappe rechts auf rechts angenäht. Dadurch wurden die Falten fixiert.
Ich hatte mich zuerst an den Falten versucht, wichtig ist aber, dass der Halsbeleg zuerst angenäht wird. Vom Annähen des Halsbeleges habe ich keine Fotos gemacht, da es schon sehr spät war und ich aufgrund dessen zunächst die falschen Belege verband und dann auch noch kurz davor war, den Beleg falsch herum anzunähen. Die Beschreibung ist da m. E. nicht ganz eindeutig (man fühlt sich an die Übersetzung von Bedienungsanleitungen aus dem Chinesischen erinnert).
Hier meine Beschreibung für das Ansetzen des Halsbeleges (ohne Gewähr): Rechtes Seitenteil = glatte Schulter, linkes Seitenteil = die Schulter mit den Falten; Sichtweise von einem selbst aus (als hätte man das Teil an). Zunächst schließen der rechten Schulternaht und Zusammennähen des vorderen Halsbeleges (Teil 28) mit dem Halsbeleg für das rechte Rückenteil (Teil 29, Nahtzahl 2, rechts auf rechts). Dann die zusammengesetzen Halsbelege auf dem Halsausschnitt über die rechte Schulter hinweg rechts auf rechts annähen, dabei am linken Seitenteil (wo die Falten hinkommen) bis zum Ende nähen (über die Nahtzugabe). Als nächstes den Halsbeleg des linken Rückenteils (Teil 22, linke Seite) rechts auf rechts annähen (auch hier über die Nahtzugabe, wo später die hintere Schulterklappe 27 drauf kommt). Am Ende die Halsbelege nach innen klappen (links auf links) und wenn möglich bügeln (das wird beim Polysamt bestimmt noch lustig, ich bin am Überlegen eine Fixiernaht am Halsausschnitt zu setzen).
Wenn die Schulterklappen rechts auf rechts an das Vorder- und Rückenteil genäht werden, stehen sie über. Darunter wird der Halsbeleg mit der Naht der Schulterklappe nach innen fixiert.
Wie geht es weiter?
Konnte man die Beschreibung für den Halsbeleg noch halbwegs herleiten, war die Beschreibung für die Schulterblende eine Katastrophe und hatte einen offensichtlichen Fehler, wenn nicht sogar zwei bzw. wurden unklare Begriffe verwendet (eine Ansatznaht kann überall sein, wo ein weiteres Teil angesetzt wird, where the fuck soll das hier aber sein???). Nach langer Überlegung und Recherche konnte ich das Problem lösen. Die Auflösung kommt dann beim nächsten WKSA-Treffen. Das Kleid ist schon ein wenig Gehirnjogging 😀 Aber ich glaube, es wird echt schön, ich habe das im Gefühl 🙂
Nun aber ab zu den anderen und schauen, was sie Feines gezaubert haben.
Die Termine des WKSA 2019 sind:
- 24.11.2019 – Rückblick und Pläne
- 01.12.2019 – Start mit dem konkreten Projekt
- 15.12.2019 – Zwischenstand
- 24.12.2019 – Finale (ohne mich)
- Beitrag zum WKSA 2020 mit Zweifel an Passform
- Die Beschreibung des Restes und das fertige Kleid verlinkt beim Me Made Mittwoch Januar 2023.
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