Das Midikleid von Burdastyle 12/2017 #120 ist fertig 🙂 Angefangen hatte ich es im Zuge des Weihnachtskleid-Sew-Alongs 2019 (WKSA 2019). Eigentlich wollte ich es bei unserer Firmen-Weihnachtsfeier in 2019 tragen, aber dazu kam es nicht, da ich nicht fertig wurde. 2020 und 2021 gab es aus bekannten Gründen keine Weihnachtsfeier und so fehlte die Motivation.
Nun habe ich das Kleid endlich fertiggestellt und „zwischen den Tagen“ zum Weihnachtszirkus in Aachen getragen. Zu der mystischen, romantischen Vorstellung passte das Kleid wunderbar 😀
Den Faltenwurf hatte ich in meinem Zwischenstand genau beschrieben.
Die Schulterklappe
Den ersten Teil der Schulterklappen hatte ich ebenfalls im Zwischenstand beschrieben. Danach sind die Schulterblenden auf Vorder- und Rückenteil gesteppt und die Nahtzugaben ragen in den Halsausschnitt rein.
Der nächste Schritt war die Ausarbeitung der Schulterklappen. Generell hinterließ die Beschreibung der Schulterklappe bei mir lauter Fragezeichen. Oft kann ich mir im Vorfeld vorstellen, wie etwas am Ende auszusehen hat und darüber verstehe ich dann die Beschreibung. Hier hatte ich keine Vorstellung. Sollte die Blende wirklich zum Knöpfen sein? Braucht man das, obwohl es einen langen Reißverschluss im Rücken gibt? Wie liegen die Teile übereinander? Wo werden sie fixiert?
Nach etwas Suche fand ich Beschreibungen für Knopfleisten an Shirts von Kindern (1 und 2). Danach verstand ich das Prinzip der Schulterklappe etwas besser. Die Beschreibung blieb weiter Schrott.
In ihr stand, dass die Blenden links auf links gefaltet werden sollten. Das machte kein Sinn. Sie müssen an der eingezeichneten Bruchkante rechts auf rechts gelegt, an der Kanten zum Halsausschnitt abgesteppt und dann gedreht werden. Daraus entstehen dann kleine Rechtecke, die am Vorder- und Rückteile „hängen“. Dann kommt auf das Vorderteil die Knopflöcher und auf das Rückteil die Knöpfe.
Die Knopflöcher
Den meisten Respekt hatte ich vor den Knopflöchern. Bis zu den Knopflöchern hatte ich bereits unglaublich viel Arbeit in das Kleid gesteckt und das wollte ich nicht versauen. Um auf Nummer sicher zu gehen, nähte ich einige Knopflöcher zur Probe und musste feststellen, dass sich der Stoff sehr stark wellte. Erst ein Tipp beim MMM im November 2020 brachte mir den Durchbruch (es lohnt sich immer, die Artikel beim MMM zu verfolgen, auch wenn man gerade nicht selbst daran teilnimmt 😉 ). Mandy von „einfach los steppen“ gab den Tipp, Stickvlies unterzulegen. Das war der Tipp den ich brauchte, denn der normale Vlies, den ich bereits laut Anleitung untergebügelt hatte, dehnte sich mit dem Stoff. Außerdem stellte ich die Stichlänge des Knopflochstiches etwas länger.
Hier sind meine Probeknopflöcher (das zweite von links ist mit Stickvlies, das einzige, das, obwohl es aufgeschnitten ist, nicht dellte; das rechts daneben hatte ich gar nicht erst aufgeschnitten):
Fertigstellung
Nachdem das Oberteil zusammengenäht war, stellte ich fest, dass das Gewicht des Kleides die Knopflöcher nach unten zieht. Da die Schulterklappe nicht als Einstieg benötigt wird, da im Rückenteil ein Reißverschluss eingenäht wurde, habe ich die obere Klappe mit Blindstich auf die untere fixiert. Demnach hätte man sich das Ganze fast sparen können, aber es sieht mit Knopflöchern einfach besser aus.
Nachdem ich auch noch den Reißverschluss eingenäht hatte, war ich mir bezüglich der Passform unsicher. Gehört das wirklich so? Ich brauchte eine professionelle, objektive Einschätzung vor Ort, allerdings war gerade mal wieder Lockdown, weshalb auch meine Nähschule zu hatte 🙁
Erst im Dezember 2021 kam ich dazu, es meiner Nählehrerin vorzustellen. Sie meinte, dass es so sitzt, wie vom Schnitt vorgesehen und in der Zeitschrift abgebildet. Sie riet mir allerdings dazu, den Reißverschluss noch einmal aufzutrennen und den Stoff zu unterlegen, weil sich der Reißverschluss wellte und damit die schöne Passform verhunzte. Das tat ich und es saß wirklich viel besser.
Am Ende musste ich nur noch die Säume umnähen, was ich, wie ich bereits bei meinem Beitrag zum Weihnachtskleid 2023 erwähnte, total ungerne mache. 20 Minuten vor Abfahrt wurde das Kleid fertig 😆
Insgesamt ist es ein wunderschönes Kleid, dass ich sehr gerne trage. Bei den Tragefotos dachte ich nur, dass ich vielleicht den Gürtel fixieren sollte, da er doch oft nach oben rutscht.
Details zum Kleid:
- Schnittmuster Burdastyle 12/2017 #120
- Abänderungen: Aufgrund des starken Stretches im Stoff, Reißverschluss mit Vlies unterlegt und Klappe mit Knopfloch mit Stickvlies, ansonsten keine
- Schwierigkeitsgrad: Schon eher schwer.
- Stoff: Stretchsamt von Veritas (Belgien)
- Reißverschluss, Gummiband und silberne Kordel von Krümel-Design
- Knöpfe Altbestand
Hier als Rückblick die Links vom WKSA 2019. Hinter dem Datum ist mein Beitrag und hinter dem Thema der Link zur Linkparty hinterlegt:
- 24.11.2019 – Rückblick und Pläne
- 01.12.2019 – Start mit dem konkreten Projekt
- 15.12.2019 – Zwischenstand
- 24.12.2019 – Finale (ohne mich)
- Beitrag zum WKSA 2020 mit Zweifel an Passform
- Verlinkt beim Me Made Mittwoch Januar 2023
Die Quellennennungen können als Werbung gedeutet werden, sind aber unbezahlt und ohne Beziehungen zur Quelle. Demnach kann der Artikel im redaktionellen Sinne völlig frei gestaltet und sowohl positive als auch negative Äußerungen über das Produkt beinhalten (mehr dazu siehe hier).
Schreibe einen Kommentar