Letztes Jahr hatte ich einen Rock für den Weihnachtskleid-Sew-Along voreilig aus einem vorhandenen Schnitt zugeschnitten und erst dann realisiert, dass ich zwischenzeitig eine andere Größe trage. Plan B, einfach einen Rock mit kleineren Teilen aus den Teilen zu schneiden, funktionierte nicht. Nachdem ich den Schnitt kopiert und auf die bereits zugeschnittenen Teile gelegt hatte, sah ich, dass es nicht passte. Nun kam Plan C zum Einsatz: Lederstreifen an den Seiten einnähen. Dazu musste das Leder dehnbar sein. Das zu finden war nicht einfach. Bei einem Einkaufsbummel fand ich es dann doch, als ich schon nicht mehr daran glaubte .
Durch den Einsatz der Streifen saß der Rest nicht mehr. Ständig hatte ich hinten eine Querfalte vom Reißverschluss zum Abnäher. Am Ende des Tages wollte ich den Rock in den Müll werfen, ich hatte einfach keine Lust mehr drauf. Oben das „Abschiedsbild“.
Erst heute Morgen kam mir die Idee, die Abnäher wesentlich länger zu machen und umgekehrt als vorgesehen (vorgesehen war außen ein längerer Abnäher und innen ein kürzerer). Danach saß der Rock perfekt. Fast maßangefertigt 🙂
Schlitz in einen Rock nähen
Außerdem fand ich es schwer, aus der Erklärung der Anleitung herauszufinden, wie der Schlitz funktionieren soll. Aus mehreren Anleitungen habe ich mir nun meine eigene Anleitung zusammengebastelt und schreibe sie hier nieder, damit sie mir nicht verloren geht.
Zunächst ist der Rock hinten bis zum Schlitzbeginn zu schließen (in der Regel auf dem Schnittmuster markiert bzw. etwas länger als die „Schlitzlappen“). Bei einem Schlitzüberstand die Hälfte zurück schneiden (keine Ahnung, ob es eine Regel gibt, welche Seite; ich glaube, ich hatte die falsche erwischt, ist aber egal, es funktioniert mit beiden Seiten).
Als nächstes schneidet man auf der Seite des längeren Überstandes direkt am Ende des Überstandes in die Nahtzugabe rein, so dass man den längeren Lappen komplett auf die andere Seite umschlagen kann, die Nahtzugabe aber noch voll auf der ursprünglichen Seite liegen bleibt. Nach dem Umklappen wird alles mittels Bügeln fixiert.
Dann wird der längere Überstand auf der Hälfte in die andere Richtung gefaltet und dies ebenfalls durch Bügeln fixiert.
Zum Schluss wird der Schlitz von außen mit einer Diagonalnaht fixiert. Die Naht ist so breit, wie die Umgeschlagenen Schlitzteile darunter. Nur die weiße Linie nachnähen. Den Rest habe ich nur abgesteckt, damit nicht alles beim Nähen auseinanderfällt.
Fertig ist der Schlitz.
Inspiriert haben mich folgende Seiten:
Enger Rock auf www.schneidern-naehen.de
Erklärung Schlitz auf dem Blog von Bernina
Hier der fertige Rock. In echt sitzt er besser, da er mehr am Körper anliegt, als bei meiner Püppi ohne Gesäß.
Verlinkt beim Creadienstag.
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