Als eine der Letzten trudle ich nun beim Weihnachtskleid-Sew-Along-Finale 2020 (WKSA 2020) ein. Bereits beim letzten WKSA-Treffen schrieb ich, dass das Kleid Rosy Dreams aus der Ottobre 5/2018 für mich nicht ganz so einfach war, wie ich mir das anfangs vorgestellt hatte. Ich hatte wohl Raglan etwas unterschätzt.
Und ihr ahnt gar nicht, WIE oft ich am Ende an dem Kleid getrennt habe. Das Halsbündchen ist ganz löcherig und wird sich vermutlich irgendwann in der Waschmaschine in tausend Teile zerlegen.
Mit dieser Berechnung und etwas schummeln, habe ich zunächst ein neues Bündchen zugeschnitten und es blöderweise auch gleich wieder angesetzt. (Ausschnitt war ca. 72 cm weit, ich habe mit 71 cm x 0,7 gerechnet = 49,7 cm und letztendlich 49 cm genommen; ganze 20 cm weniger als ursprünglich.)
Damit wellte sich der Ausschnitt zwar etwas, aber damit hätte ich noch leben können. Weitaus mehr nervte mich ein merkwürdiger Faltenwurf unter den Ärmeln (ein bisschen ist wohl normal, aber das war mir zu viel). Am Ende habe ich in alle Richtungen geheftet und immer wieder aufgetrennt, bis ich herausfand, dass ich den Raglanansatz unter den Ärmeln kürzen muss. Also trennte ich fast alles ringsherum auf. Auch das Halsbündchen. Nach dem Kürzen des Raglanansatzes verschmälerte ich das Oberteil auf jeder Seite um ca. einen Zentimeter bis zur Taille.
Die Hüfte passte. Auch das hatte ich durchs Heften herausgefunden. Wenn ich die nämlich genauso verschmälerte, bildeten sich Stauchfalten (ein Hinweis darauf, dass das Kleid zu eng ist; bei einem Sack schon eine Kunst 😆 ). Also habe ich am Ende obenrum, trotz vorheriger Ermittlung der Oberweite und der Tatsache, dass diese exakt in die gewählte Größe passte, ein bis zwei Größen kleiner genäht. Meine Hüfte ist in echt 2 cm breiter als die gewählte Größe. Vielleicht war das etwas der Stoffwahl geschuldet. Ich hatte, anstatt nur weniger dehnbaren Sweat, normalen Jersey genommen. Das Halsbündchen wäre m. E. trotzdem zu groß ausgefallen.
Als ich die Fotos machen wollte, fiel mir auf, dass ich keine passende Winterstrumpfhose zu dem Kleid habe. Also kam ich auf die Idee eine zu nähen. D. h. eher eine Leggings. Wobei ich tatsächlich einen Strumpfhosenschnitt gefunden hatte, mir das aber nicht wirklich vorstellen konnte. Hat schon mal jemand eine Strumpfhose genäht?
Zunächst versuchte ich mich an der Leggings Moe von Sew Simple, aber das war eine Katastrophe. Zunächst ärgerte ich mich darüber, dass der Schnitt keine Passzeichen hatte, was das Zusammensetzen etwas ungenau machte. Nun, dachte ich, dass das ein Leggingsschnitt verzeihen würde, aber die Passform an sich war auch nicht so der Knaller. Einmal war es anhand der Maßtabelle sehr schwer, die richtige Größe herauszufinden und dann war sie am Ende viel zu kurz. Da der Saum unten zum Umschlagen gerade wird, müsste sie irgendwo in der Mitte verlängert werden. Sie saß mehr wie eine schmale Hose als eine Leggings.
Natürlich hätte ich diverse Anpassungen vornehmen können, aber ich ließ es und versuchte als nächstes einen Schnitt aus der Burda Style 1/2011. Eigentlich hätte ich nach der Maßtabelle eine Gr. 46 zuschneiden müssen, aber der Schnitt ging nur bis Gr. 44. In der Beschreibung wurde eine Nahtzugabe von 1,5 cm angegeben, was bei einem Overlockstich von nur 1 cm Breite nicht richtig gewesen wäre. Ich habe trotzdem die 1,5 cm Nahtzugabe zugeschnitten und mit einem 1 cm breiten Stich genäht. Da ich für die endgültige Leggings einen teuren Albstoff besorgt hatte, nähte ich zunächst eine weitere Probehose. Jetzt passte die Hose, nur die Beine und der Bund waren viel zu lang. Das ist aber leichter zu korrigieren als viel zu kurz. Bei der endgültigen Leggings hatte ich zur Taille hin noch etwas rausgenommen, danach passte sie perfekt.
Leider sah die Leggings zum Kleid nicht so toll aus wie ich mir das vorgestellt hatte. Überhaupt ist das Kleid in der Farbe schwer zu kombinieren. Vermutlich werde ich das Kleid am Ende hauptsächlich zu Hause auf der Couch und dann tatsächlich mit der Leggings tragen. An sich ist das Kleid gar nicht so verkehrt, allerdings würde es mir in gedeckten Winterfarben besser gefallen. Ich hatte diese Farbwahl nur getroffen, weil ich den Stoff hatte und ihn verarbeiten wollte. Daran sehe ich mal wieder, was es für ein Quatsch ist, sich Stoff auf Lager zu legen und ihn dann auf Krampf verarbeiten zu wollen. Mir scheint es inzwischen besser, sich einen Schnitt vorzunehmen und danach einen Stoff zu kaufen.
Hier nun das Kleid. Mir gefällt die letzte Kombi mit roten Schuhen am Besten, aber die Strumpfhose ist alles andere als wintertauglich.
Überblick Änderungen Kleid:
- Ärmelform abgeändert
- Ansatz Raglan vorne und hinten ca. 1 cm weniger
- Seiten ab Ärmel bis Taille um 1 cm pro Seite verschmälert
- Halsbündchen erheblich kürzer
- (anfängliche Verlängerung wieder weggenommen, so dass Kleid in etwa Originallänge entspricht)
Zur Erinnerung, so sah es in der Zeitschrift aus:
Nun wünsche ich allen noch einen schönen letzten Weihnachtsfeiertag und falls wir uns nicht mehr lesen: Kommt gut und vor allem gesund ins neue Jahr!
Ach ja, das war meine Notfall-Yogahose, falls ich überhaupt kein Kleid fertig bekommen hätte 😆 Auch ein Burda-Style-Schnitt Gr. 44 ohne eine einzige Abänderung.
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