Bücherliste

Bücherliste zum Projekt „One Year fair Clothes“

Um meinem Projekt gerecht zu werden, fing ich an, mich neben diversen Internetbeiträgen, auch mittels Literatur dem Thema faire Bekleidung zu nähern. Hier stelle ich meine Bücherliste vor. Vieles wusste ich bereits, aber es ist etwas anderes, es so deutlich in einem Buch zusammenhängend erklärt zu bekommen.

Uns gehört die Welt von Klaus Werner-Lobo


Uns gehört die Welt von Klaus Werner-Lobo.
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2010
288 Seiten, € 8,95
ISBN: 978-3-423-62452-7

Das ist eigentlich ein Jugendbuch, aber es ist so gut geschrieben, dass man das auch als Erwachsener lesen kann. In diesem Buch wird beschrieben, was der Hunger in der dritten Welt mit uns zu tun hat. Es beschreibt wie Konzerne Kriege anzetteln und daraus profitieren. Es macht darauf aufmerksam, dass es genug Ressourcen gibt, um alle Menschen satt zu machen, dass aber Gremien wie z. B. die Weltbank!), dafür sorgen, dass die armen Länder nie die Standards der reichen erreichen können. In ihm steht, wie die Politik in den Dritte-Welt-Länder von diesen Konzernen beeinflusst werden und wie Gen-Mais nicht den Hunger der Welt einschränkt, sondern vergrößert.

Unter dem Kapitel „Geiz ist nicht geil“ geht es um die Arbeitsbedingungen u. a. in der Bekleidungsindustrie (aber auch Spielwaren usw.) und darum, dass viele Konzerne billigend in Kauf nehmen, dass unter schlechten Bedingungen dort gearbeitet wird. Um das zu vertuschen, initiieren die Konzerne sogenannte Corporate Social Responsibilitys (CSR = Soziale Unternehemensverantwortung). In dem Zusammenhang geben die Firmen Unsummen für Werbekampagnen aus, die nichts anderes machen, als zu sagen: „Guck her, wie sozial wir sind, wir spenden z. B. Geld für einen Brunnen!“ Und das alles nur, damit sie im Hintergrund weiter Kinder für sich arbeiten lassen können und das Markenimage, was von Zeit zu Zeit durch kritische Zeitungsartikel angekratzt, wieder aufpoliert wird.

Kritiker sehe in diesen CSRs den wahren Fluch. Kinderarbeit, Ausbeutung und sexueller Missbrauch (die Arbeiterinnen werden durch ihre extreme Abhängigkeiten regelmäßig sexuell missbraucht) wird dadurch immer undurchsichtiger.

Als Beispiel nannte der Autor Nike: Wenn man pro Turnschuh 75 Cent (!) mehr zahlen würde, müsste in Fernost keine Arbeiterin mehr leiden. Dies würde Nike allerdings insgesamt 210 Millionen Dollar kosten (bei ca. 13 Millarden Dollar Umsatz!). Das will Nike nicht. Dafür investieren sie lieber 10 Millionen Dollar, um der Welt ihr CSR zu präsentieren.

Schwarzbuch Markenfirmen
Schwarzbuch Markenfirmen

Schwarzbuch Markenfirmen – Die Welt im Griff der Konzerne von Klaus Werner-Lobo und Hans Weiss
Deuticke Verlag, Neuerscheinung September 2014 (ältere Auflagen noch erhältlich)
ca. 352 Seiten, ca. 19,90 €
ISBN 978-3-552-06259-7

Wer das Buch „Uns gehört die Welt“ gelesen hat, wird hier vieles wieder finden (oder umgekehrt). Es geht um die Verstrickung der Konzerne in Kriege, Versklavung, Umweltzerstörung und politische Machenschaften. Sehr spannend, aber auch erschreckend.

Asoziale Marktwirtschaft

Asoziale Marktwirtschaft von Hans Weiss und Ernst Schmiederer
Kiepenheuer & Witsch, 2. Auflage 2004
250 Seiten, 19,90 €
ISBN 978-3462034127

oder

Kiepenheuer & Witsch, 1. Auflage Taschenbuch 2005
368 Seiten, 9,95 €
ISBN 978-3462036435

Dieses Buch erklärt, wie es sein kann, dass trotz steigender Gewinne die Steuereinnahmen immer weiter sinken. Es erläutert auch, wie dadurch die Gemeinden in immer größere Geldnot geraten und zum Teil ganze Infrastrukturen zusammen fallen. Kurz es zeigt auf, dass der Kapitalismus in seiner Reinform bei uns schon viel weiter fortgeschritten ist, als vielen das bewusst ist und es zeigt auch auf, dass Kapitalismus in seiner Reinform alles andere, als sozial ist.

Einige Fakten aus dem Buch stimmen aufgrund seines Alters nicht mehr, aber das Grundprinzip der reinen Marktwirtschaft ist sehr plakativ und leicht verständlich dargestellt.

Dieser Artikel ist Teil meines Projektes „One Year fair Clothes„. Das heißt, dass ich versuche, ein Jahr nur Kleidung zu kaufen, deren Hersteller fair entlohnt werden. Dafür recherchiere ich über das Thema und verblogge meine Ergebnisse hier. Genaueres habe ich in diesem Artikel beschrieben.


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