Heute treffen sich die Me-Made-Mittwoch-Näherinnen zum Wintermantel Sew Along zum Thema: Fortschritt. Die anderen sind schon ziemlich weit, da kann man schon fast fertige Mäntel sehen.
Bei mir kann hingegen von Fortschritt nicht wirklich die Rede sein. Ich muss es wohl einfach akzeptieren, dass ich eher zu den langsameren Kandidatinnen gehöre, die es vielleicht nie bis zum Finale schaffen.
Aber ganz ohne Erfolg bin ich trotzdem nicht 🙂 So habe ich diese Woche die Winterjacke vom letztjährigen Winterjacken Sew Along fertig bekommen. Juhuuuu! Tragebilder und umfangreiche Beschreibung gibt es dann bei einem der folgenden MMM.
Kommen wir zu meinem aktuellen Projekt. Der Schnitt ist abgepaust. Dazu habe ich erstmalig mit Malerplane gearbeitet und ich muss sagen, ich bin begeistert. Diese knitterte nicht so, wie die Folie von Burda.
Außerdem habe ich mir farbige Folienstifte gekauft und die Belege in grün markiert, so sehe ich immer ganz genau, was was ist.
Mein Stoff hat ein Steppmuster und ich Laie kam auf die Idee, die Schnittteile diagonal zu legen, damit die Spitze der Quadrate nach unten zeigt. Zum Glück habe ich vorher meine Nählehrerin gefragt und sie hat mir dringend davon abgeraten, da es sein kann, dass der Stoff sich verzieht, wenn man nicht im Fadenlauf arbeitet. Hatte ich zwar schon oft gehört, aber komplett ausgeblendet. Gut, dass ich einen Profi an der Hand habe 🙂 Vermutlich sieht der Mantel dann auch moderner aus, weil er nicht dem klassischen Rautenmuster folgt.
Außerdem gab sie mir mit auf den Weg, unbedingt darauf zu achten, dass die horizontalen Linie beim Zuschnitt gleich sind. Um ganz sicher zu gehen, habe ich jedes Teil einzeln zugeschnitten, anstatt alles auf den Stoffumbruch zu legen. Ist zwar mehr Arbeit, aber ich bin mir sicher, dass sich das am Ende auszahlt.
Dann habe ich nach langer Suche endlich die perfekten Knöpfe gefunden. Vier Läden musste ich besuchen, um ihn zu finden. Ist er nicht perfekt?
Er hat genau die Farbe des Stoffes. Das muss man erstmal hinbekommen!
Nun gibt es aber ein klitzekleines Problem: Sie passen perfekt zum Oberstoff, aber nicht zur Blende, die eigentlich andersfarbig sein sollte. Zur Erinnerung hier noch einmal mein Modell (Sabrina Woman 4/2015, Modell 26):
Aufgrund der Knöpfe will ich nun die Blende auch in dem Steppstoff machen. Außerdem möchte ich den Kragen mindestens auf einer Seite in dem Steppstoff machen, damit er auch ein wenig wärmt. Dann bleibt eigentlich nicht mehr viel von dem Grundmodell 😉
Auf jeden Fall möchte ich die Armbündchen und die obere Passe vorne und hinten andersfarbig machen. Hier noch einmal die ursprüngliche Jacke von hinten:
Auch würde ich gerne am unteren Bund die farbliche Absetzung arbeiten, aber ich bin am überlegen, die noch etwas extremer zu gestalten, nämlich bis ca. zu einem Drittel der Jacke, so wie bei diesem Modell (Burda Style 11/2010 Modell 181):
Diese Einteilung gab es schon einmal Ende der Achtziger von Bernd Berger (als es noch ein echtes Designer Label war und keine Adler-Marke) und ich besaß so einen Blazer und fand ihn einfach nur toll. In der September-Burda 2016 war diese Einteilung auch wieder zu finden. Leider reicht mein ursprünglich geplanter Blendenstoff dann unter aller Garantie nicht mehr.
Beim Zuschnitt der Taschen traf mich folgende Situation an:
Ich wollte einen Rest, der durch die Ärmelausschnitte entstanden ist, für die Tasche verwenden und musste bei diesem Szenario sofort an die Taschen des Egg-Shape-Mantels aus der Burda Style 09/2016 denken:
Ich finde den Mantel ja genial, allerdings hatte ich ein wenig Angst vor diesem wuchtigen Schnitt, daher fiel er bei meiner Inspiration raus. Aber warum nicht Details davon verwenden?
Allerdings würde ich die Taschen dann nicht so farbig hervor holen, weil das dann mit der 1/3-Blende to much wirkt. Also entweder die Blende unten weglassen und die Taschen farblich absetzen oder die Taschen zwar in der Form verwenden, aber dann Ton in Ton. Da bin ich noch am Überlegen.
Einen Reißverschluss hatte ich auch schon besorgt, allerdings passt die Farbe nicht richtig. Ich hatte natürlich mal wieder vergessen ein Stück Musterstoff mitzunehmen und „frei Schnauze“ gekauft 🙁
Beim Abfotografieren eines H&M-Mantels für den Verkauf, fiel mir auf, dass dort die Nähte innen schön mit Schrägband versehen wurden.
Das will ich auch! Aber ich setze sie farblich etwas ab und verwende dafür einen original fünfziger Jahre Küchengardinenstoff. Viele würden das sicherlich als Verschwendung ansehen, aber ich kann mir diesen Stoff – bei aller Liebe – nicht außen an mir vorstellen. Aber ich liebe es, wenn Jacken auch von innen schön aussehen. Sie werden ja schließlich auch mal ausgezogen und über einen Stuhl oder auf die Gardrobe gehangen. Und dieser Stoff passt einfach perfekt farblich zu dem Teddyfutter.
Der aktuelle Stand bei mir ist also:
Schnitt komplett gepaust.
Ärmel, Vorder- und Rückseite aus Steppstoff zugeschnitten.
Es muss noch zugeschnitten werden:
Aus Steppstoff: Blende, evtl. Taschen, hinterer Kragen.
Aus Blendenstoff: Vordere und hintere Passe, vorderer Kragen, Ärmelblenden, Blende am Bund.
Aus Küchengardinenstoff: Ca. 9 Meter Schrägband, evtl. noch mal Passe hinten als Blende von innen, Taschenbeutel für verdeckte Brusttaschen.
An Material fehlt noch:
Passender Reißverschluss.
Evtl. neuer Blendenstoff (je nach dem, wie ich mich entscheide).
Es ist also noch sehr viel zu tun.
Hier die Termine des Winter-Mantel Sew Alongs (hinter dem Datum der Link zu MMM, hinter dem Thema der Link zu meinem Beitrag):
25.09.2016 – Inspiration
09.10.2016 – Stoff und Schnitt – Die Entscheidung
23.10.2016 – Fortschritt – Brauche ich Schulterpolster?
06.11.2016 – Futter und letzte Schritte
13.11.2016 – Das große Finale! Der Winter kann kommen.
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