Als meine geliebte Nähmaschine plötzlich nicht mehr gerade nähte, weil die Nadel nicht mittig stand, war mein Kummer groß. Nun muss ich zugeben, dass ich in der Vergangenheit nicht besonders zimperlich mit ihr umgegangen war. Da waren schon mal billige Chinanadeln drin, die ständig brachen. Dann habe ich (weil ich es im Internet so gesehen hatte) regelmäßig über Stecknadeln genäht und auch schon mal die eine oder andere dabei erwischt. Inzwischen habe ich Stecknadelnähverbot durch meine Nählehrerin erteilt bekommen, weil dadurch viel an der Maschine kaputt gehen kann. Zum Schluss verhedderte sich nahezu reißfestes Garn um die Nadel und ich zerrte und zog, weil ich das Nähstück retten wollte. Hätte ich mal lieber mehr an meine Maschine gedacht!
Ab jetzt wird ordentlich mit der Maschine umgegangen, damit es nicht irgendwann zu größeren Problemen kommt. Dazu gehört:
- Kein (oder nur noch sehr vorsichtiges) Nähen über Stecknadeln,
- keine Billignadeln (wie Qualitativ schlechte Nadeln aussehen wird hier gezeigt),
- Nadeln regelmäßig wechseln,
- kein ziehen und reißen an Stoffstücken und
- für das Nähen von Leder, Hundehalsbändern, besonders dicken Taschenböden, Gurten etc. habe ich mir eine stabilere Nähmaschine zugelegt.
Es handelt sich um eine Anker Phönix 603F Automatic. Es ist eine Maschine deren Inneres (fast) komplett aus Metall und daher sehr stabil und ausgezeichnet zum Ledernähen geeignet ist. Lt. dem Nähmaschinenverzeichnis hat sie 9 von 10 möglichen Punkten für ihre Stabilität und Wartungsarmut erhalten.
Ich habe sie bei ebay-Kleinanzeigen für 39 Euro erstanden.
Laut Angaben des Verkäufers stammt die Nähmaschine von seiner Mutter, die letztes Jahr verstorben war. Leider fehlten zunächst die Plastikscheiben, die für die Zierstiche notwendig sind (wie ich auch erst im Nachgang erfahren habe). Zum Glück fand der Verkäufer sie noch und sandte sie mir nach. Leider fehlen immer noch zwei davon. Sie werden wohl für immer verschollen bleiben.
Außerdem fehlen mir sämtliche weitere Nähfüße, die Abdeckplatte für den Transporter (da man diesen nicht versenken kann), der Anschiebetisch und der Original-Koffer (der war zwar dabei, war aber so versifft und kaputt, dass ich ihn entsorgen musste).
Von außen ist sie sehr schmutzig, außerdem muss sie dringend geölt werden. Sie läuft nur sehr schwergängig.
Es ist also noch Aufbauarbeit notwendig. Im Nachhinein betrachtet war sie kein absolutes Schnäppchen, da es wesentlich vollständigere Maschinen diesen Typs schon ab 30 Euro gibt. Ich hoffe darauf, dass ich noch eine defekte Maschine zum Ausschlachten finde.
Um an mehr Nähfüße zu kommen, ersteigerte ich ein Konvolut von Zubehör ohne genaue Benennung. Leider passt nichts. Vermutlich gehört das Zubehör zu der Anker RZ.
Einen weiteren, sehr interessanten Artikel über den sachgemäßen Umgang mit der Nähmaschine und deren Pflege hatte ich hier gefunden.
Hier seht ihr, wie ich die Maschine gereinigt habe.
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