Sehr häufig begegnete ich auf diversen Blogs dem Schnittmuster Kimono Tee von Maria Denmark. Es gefiel mir sehr gut, aber irgendwas wehrte sich in mir, den Schnitt anzufordern. Vielleicht weil mir der Schnitt zu einfach erschien, um einen Haufen Papier dafür auszudrucken und zusammenzukleben?
Ich besaß ein ähnliches Kauf-Shirt, das ausgezeichnet saß, somit entschied ich mich, den Schnitt abzukopieren.
Man legt das Kleidungsstück hälftig auf das Trägermaterial des Schnittmusters (Papier oder Folie) und zeichnet einfach ab. Hat man alle Teile abgepaust, muss man im Anschluss kontrollieren, ob Vorder- und Rückenteil stimmig zueinander sind, da sich gebrauchte Shirts oft in der Wäsche verzogen haben. Diese Differenzen muss man am Schnittmuster ausgleichen. Dafür war es sehr hilfreich, dass ich mich bereits etwas mit Schnittmusteranpassung auseinandergesetzt hatte, somit wusste ich, an welchen Stellen was aufeinanderpassen muss und wo ggf. rechte Winkel zu setzen sind (nicht immer ganz deutlich beim Abpausen eines getragenen Kleidungsstückes).
Eine sehr gute Anleitung für das Kopieren von T-Shirts gibt es hier:
Den Kragen hatte ich nach der Anleitung von Anna von Einfach Nähen gestaltet:
Am Ende kam ein perfekt sitzendes Shirt raus. Auch diesmal verwendete ich einen ungeliebten Stoff (Linkparty Ungeliebte Stoffe). Da ich im Lockdown kleine Stoffgeschäfte unterstützen wollte, kaufte ich über Instagram bei einem Stoffgeschäft aus Leipzig. Das bot in Videopräsentationen diverse Reststücke an. U. a. diesen roten Stoff mit Ginkoblättern. Da der Ginkobaum mein Lieblingsbaum ist, konnte ich dem nicht widerstehen. Es waren aber nur 60 cm!
Am Ende reichte es so gerade (auch weil ich es etwas kürzer machte, als das Original) und es blieb ein verschwindend kleiner Rest über. Ich wünschte, die Reste wären immer so klein. Leider steht mir die Farbe nicht besonders, was auch der Grund ist, warum der Stoff ungeliebt war, aber 60 cm lassen sich auch schlecht weiterverkaufen. Interessanterweise trug ich das Shirt trotzdem bereits einige Male. Das liegt sicherlich daran, dass ich bereits seit Jahren keine bzw. nur äußerst eingeschränkt T-Shirts kaufe und wir inzwischen oft T-Shirt-Wetter hatten 😀 Gesäumt hatte ich wieder mit Zickzackstich (hier beschrieben warum).
Da ich noch einen zweiten kleinen Reststoff aus gleicher Quelle habe, werde ich für den Kleidungs-Sew-Along von Augensterns Welt den gleichen Schnitt noch einmal nähen, denn da ist passender Weise im Juli das T-Shirt Thema.
Nun schaue ich beim Me Made Mittwoch, was die anderen Schönes gezaubert haben.
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